Essbare Zeppeline, rostende Radioteleskope und einsame Ostseestrände. Die Landschaft hat uns unwahrscheinlich in ihren Bann gezogen, allen voran die Gebiete, die jahrzehntelang als Sperrgebiete kaum zugänglich und dadurch nur wenigen Veränderungen unterworfen waren. Von den Menschen in beiden besuchten Ländern schlug uns viel Interesse, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft entgegen.
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Entlang des Nemunas, der früheren "Memel", finden wir sanfte Landschaften inmitten einer geschichtsträchtigen Region, im ehemaligen Ostpreußen. Von Vilnius ist es nur ein Katzensprung bis zum Mittelpunkt Europas und der Wasserburg Trakai. Die Weiterfahrt über die Landstraßen Richtung Siauliai macht mächtig Spaß, vor allem die Achterbahnstraßen haben es uns angetan! Der Berg der Kreuze betörte mit seinem Geklapper, Geraschel und Geklingel. Zigtausende Kreuze, mit Rosenkränzen und kleineren Kreuzen behängt, erzeugen eine leise Percussion.
In Riga, Lettland, nehmen wir uns vor allem zwei Märkte vor. Bauch von Riga wird der eine genannt, der Zentralmarkt in den Zeppelinhallen. Kulinarisch die erste Adresse. Es gibt nichts, das es hier nicht gibt. Der zweite Markt ist ein ganz anderer und wird vor den Toren Rigas abgehalten: der Kunsthandwerkermarkt im Gelände des Ethnografischen Museums.
Der Hauch der russischen Aristokratie weht noch immer durch Jurmala, dem mondänen Badeort entlang der Rigaer Bucht. Dreißig Kilometer langer Sandstrand und davor prunkvolle Holzvillen. Die Straße zum Kap Kolka ist erst wenige Jahre geteert. Und das Kap ist grandios! Natur, Landschaft, Strand ohne Ende. Und nur wir am Strand! Egal, ob wir fahren oder am Strand laufen: wir sind allein.
Weiter gehts in die tiefen Kiefernwälder. Wir fahren in ein Gebiet, das erst seit den 90er Jahren wieder von Normalsterblichen betreten werden kann. Davor war es streng geheimes, militärischen Sperrgebiet. Die russischen Kollegen von "Horch und Guck" betrieben hier drei Radioteleskope und hörten damit vermutlich die westlichen Telefongespräche ab. Aber genaues weiß man nicht. Der Russe gibt ungern Auskunft ;-)
In Liepaja besuchen wir das russische Stadtviertel Karosta. Karosta, einst ein bedeutender Militärhafen der russischen Marine, mit U-Boot-Hafen und autonomer Versorgung besitzt eine prunkvolle Kathedrale und ein weniger prunkvolles Gefängnis.
Kuldiga, früher Goldingen, ist eine echt goldiges Kleinstädtchen. Und es rühmt sich eines Superlativs: des breitesten Wasserfall Lettlands (249 Meter). Wir verraten nicht, wie hoch er ist.
Tipp
Ausführliche Infos und Tipps für die selbstgeplante Litauen & Lettland-Tour stehen auf www.bikerdream.de zur Verfügung.
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